Calypso: Die erste offizielle Mac App für Wordpress

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Wordpress für den Desktop

Wordpress Blogs über eine Desktop App managen, dass war und ist der Traum vieler Blogger. Das Problem dabei ist nur, dass Wordpress selbst bislang keine Software im Angebot hatte und Lösungen externer Entwickler meist alles andere als zufriedenstellend funktionierten. Bis jetzt, denn nun veröffentlichte Automattic ihr Projekt Calypso, eine Mac App, um Blogs direkt auf dem Desktop zu managen. Richtig gehört, denn mit Calypso steuert ihr nicht nur einen Blog an, sondern könnt im Grunde jeden einzelnen Blog in eurem Portfolio kontrollieren. Alles über nur ein simples Interface, alles ohne Browser, alles direkt und auf Knopfdruck. Zu schön um wahr zu sein? Mal schauen.

Calypso ist Open Source

Das “Geheimprojekt” Calypso befand sich, zumindest laut Automattic selbst, bereits seit ungefähr anderthalb Jahren in Entwicklung. Es ging um eine neue Art mit Wordpress zu interagieren, eine neue Art Wordpress zu steuern. Dazu gab es zuletzt auch viele Vorbereitungen, etwa die Integration der REST API, oder die Möglichkeit, selbstgehostete Blogs via Jetpack auch über wordpress.com anzusteuern. Alles nur kleine Schritte in Richtung Calypso, der ersten eigenen Software von Automattic, welche die Steuerung des Blogs über den Desktop ermöglicht. Open Source versteht sich, denn natürlich steht der Code der Mac App bereits jetzt auf GitHub zur Verfügung. Die App selbst bzw. den Download-Link, findet ihr hier. Doch wie ist Calpyso nun aufgebaut und was kann die Software wirklich leisten? Ist sie eine Erleichterung im Alltag, oder nur eine andere Art mit Wordpress umzugehen?

Optisch wie das wordpress.com Dashboard

Die Mac App wird zunächst, wie üblich, ganz normal installiert. Anschließend öffnet sich ein Fenster mit einem Login, vieles gleicht dabei der Oberfläche von wordpress.com, es könnte also auch ein einfacher Browser sein, wie es zunächst scheint. Dann entpuppt sich aber, dass die Software komplett auf Node und den React Bibliotheken etc. basiert und zu 100 Prozent von den API’s abhängig ist, wie eben der REST API von wordpress.com. Im großen und Ganzen bleibt das Interface aber identisch, es sieht aus wie das Dashboard von wordpress.com, welches zuletzt mit dem neuen Editor noch ein Update erhielt. Da das alles schick und modern daherkommt, ganz anders als etws das selbstgehostete Backend von worpdress.org, hinterlässt Calypso aber durchaus einen frischen, positiven Eindruck. Mit gefällt das kleine Programm.

Nimm die App, nicht den Browser

Nun fragt sich manch einer natürlich, warum er seine Blogs denn nun über eine Mac App kontrollieren sollte, wo er sich doch kinderleicht einloggen kann und das alles überhaupt keine Probleme macht. Zum einen, weil Calypso eben alles Blogs vereint (wordpress.com via Jetpack-Modul), zum anderen aber auch, weil eine App eben einfach eine App ist. Mir persönlich ist schon des Öfteren mal der Browser abgestürzt, ich habe aus versehen ein Fenster geschlossen, ohne zu speichern, oder kam bei all den Tabs einfach durcheinander. Eine Software wie Calypso kommt da gerade recht, weil sie Schluss mit dem Durcheinander macht, Schluss mit den Tabs und Schluss mit dem Gefummel im Browser. Ich begrüße den Schritt daher erst einmal und nehme die App deshalb auch sehr positiv wahr.


Gefühlt schneller als im Web

Was mir als Performance-Junkies außerdem sofort auffällt ist, dass die Software schneller zu laden scheint. Zumindest in meinem Test heute Morgen, öffneten sich die Menüpunkte und Seiten viel schneller, als es dieselben Elemente im Browser taten. Calypso wirkt dadurch einfach flotter, das Arbeiten macht mehr Spaß, weil ein gefühlter “Flow” entsteht und es keine nervigen Ladezeiten mehr zu geben scheint. Zumindest zum aktuellen Zeitpunkt. Calypso ist letztendlich auch ein tolles Beispiel für die kommende REST API, denn genau so etwas wird mit der API auf relativ einfache Art und Weise möglich und so sehen wir bestimmt noch weitere Apps von anderen Entwicklern. Hoffentlich.

Nichts für Jetpack-Hasser

Das was mich wie immer massiv stört, ist die zwanghafte Bindung an wordpress.com. Wer selbstgehostete Blogs verwalten will, muss erst einmal das aufgeblähte und überladene Feature-Monster Jetpack installieren. Nur so lassen sich selbstgehostete Blogs, das entsprechende Modul aktiviert vorausgesetzt, nämlich auch mit Calypso verwalten. Gefällt mir nicht wirklich, ist aber Automattic. Da hoffe ich doch fast auf weitere Möglichkeiten und findige Entwickler, die eine eigene App, ohne den Jetpack-Zwang möglich machen. Bloggen auf dem Desktop klingt für mich nämlich sehr verlockend, wenn es denn ohne extra Accounts möglich wäre. Auf Calypso muss ich nun leider wieder verzichten, denn Jetpack kommt für mich unter keinen Umständen in Frage. Schade. Wer das anders sieht, sollte sich das kleine Tool unbedingt mal ansehen.

Christian Pust
WordPress & Onlinemarketing Experte mit über 15 Jahren Erfahrung. Entwickler & CEO von Trackboxx – der Google Analytics Alternative.

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