Das Problem mit Premium Plugins

Inhaltsverzeichnis

Premium nicht mehr Premium

Premium Plugins kennen wir inzwischen alle. Mit Open-Source-Gehabe und dem guten Willen geht heute eben gar nichts mehr, außerdem sind ernsthafte Nutzer inzwischen auch bereit für Qualität ein wenig Geld auf den Tisch zu legen. Doch in letzter Zeit gibt es einen bösen Trend, denn immer mehr Plugins erscheinen nicht mehr auf kostenloser Basis, selbst kleine Erweiterungen bitten inzwischen zur Kasse. Da hört der eigentlich gelungene Gedanke dann auf, denn für 0815 Plugins muss ich nun wirklich kein Geld zum Fenster rausschmeißen. Außerdem haben es Markplätze wie Envato den Nutzern fast schon zu einfach gemacht, sodass jeder seine Erweiterung monetarisieren kann, ganz egal wie schlecht oder unvorteilhaft sie in Wahrheit programmiert ist. Ein böser Trend, ich sage es ja, weil er eben Premium Plugins an den Tag bringt, die mit “Premium” rein gar nichts mehr zu tun haben. Es ist eher ein offener Marktplatz, auf dem inzwischen so gut wie jeder seinen Scheiß verkaufen kann, wenn er nur irgendwie zufriedenstellend funktioniert und lauffähig ist.

Probleme mit Premium Plugins

Davon abgesehen sehe ich aktuell aber noch andere Probleme mit den Premium Plugins. Durch die Masse an Erweiterungen und den kostenlosen Alternativen, schaffen es viele kreative Plugins eben nicht erfolgreich zu werden. So gibt es unglaublich viele Related Posts Plugins, aber die Premium-Varianten sind kaum beachtet, obwohl sie zum Teil viel effizienter und sparender programmiert sind, sogar hier und da neue Gedanken und Ideen mitbringen. Oder eben WP Rocket, ein wunderbares, aber dann doch etwas teureres Caching Plugin. Weil es viele kostenlosen Alternativen gibt, bleibt WP Rocket zwar erfolgreich, wird von einem Großteil aber dennoch nicht beachtet. Dabei macht die Erweiterung so vieles richtig und bringt eine einfache Effizienz mit, die bei vielen anderen Caching Plugins abhanden gekommen ist. Doch zurück zum eigentlichen Problem. Es soll hier nämlich gar nicht um ein spezielles Plugin gehen, sondern eher um die Allgemeinheit.

Premium ist nur ein Wort

Ein Problem was mir heute nämlich erneut aufgefallen ist und wie es mir inzwischen eigentlich alle paar Wochen auffällt, ist eben die Sache mit den weniger erfolgreichen Premium Plugins. Denn so toll sich “Premium” auch immer anhört, so wenig ist es ein Versprechen für Qualität. Es ist nur das Codewort für “kostet Geld”. In meinem Fall probiere ich sehr gerne Erweiterungen von Envato aus und manche sind echt kreativ, versuchen mal andere Wege zu gehen oder bringen Standard-Funktionen, die aber durchdachter angelegt sind. Alles schön und gut, doch inzwischen fehlt mir bei vielen der sogenannten Premium Plugins der anhaltende Support. Es geht nur noch darum einmal schnell Geld zu verdienen, danach ist Schluss. Viele der Erweiterungen wurden 2012 oder 2013 zuletzt mit einem Update versehen, sind inzwischen fehlerhaft oder laufen gar nicht mehr. Außerdem flüchten viele Programmierer, zum Beispiel weil sich ein Plugin eben nur 50 mal verkauft hat, nicht 5.000 mal. Dann werden die Erweiterungen zum Teil sogar ganz vom Marktplatz entfernt, nicht einmal mehr der Download ist möglich. Das nervt, auch weil ich Geld dafür bezahlt habe und nun nicht einmal mehr den Download tätigen kann, um einen externen Programmierer mit Anpassungen oder Verbesserungen zu beauftragen.

Am Ende fehlt der Support

Heute ist wieder so ein Tag, an dem mir genau das aufgefallen ist. Eine super Lightbox Plugin, welches keinen Support mehr erhalten hat und entfernt wurde. Ein Slider ohne wichtige Updates und viele kleine Plugins, die einfach nicht Responsive sind und in der heutigen Zeit ohne entsprechende Erweiterungen nichts mehr verloren haben. Bei anderen fehlen nur winzige Bugfixes oder kleinste Fehler sind erkennbar, die trotz Meldung an den Entwickler nicht behoben werden. Support gibt es zwar, doch der ist im Falle von Envato (nach meinem Verständnis) mit jedem Jahr schlechter geworden. Es geht nur noch um den schnellen Dollar, viel Schleimerei kurz nach Release und ständige Updates zu Beginn. Doch sobald das Interesse dann nachlässt, fehlt auch die Unterstützung. Dann stehe ich da mit meinem 25 oder 40 Dollar Plugin und es läuft nicht mehr. Dumm, wenn es dann schon fester Bestandteil meiner Website geworden ist. So etwas nervt mich gerade gewaltig und hier muss sich in nächster Zeit unbedingt etwas ändern. Ich kaufe gerne Premium Plugins, auch gerne von solchen Plattformen, doch dann bitte nicht auf Ramsch-Niveau, sondern gefiltert, selektiert und nicht so offen, dass jeder Depp dort treiben kann was er will. Gewisse Regeln und Grundsätze wären da schon schön, denn ich kann inzwischen Inhalte für mindestens 200 Dollar nicht mehr verwenden, weil sie aus irgendwelchen Gründen entfernt wurden, nicht mehr lauffähig sind, oder wichtige Updates fehlen. Was heißt das für mich? Ich Zukunft kaufe ich nicht mehr so frei ein, sondern werde deutlich vorsichtiger sein. Zum Beispiel, indem ich nachprüfe wie aktiv der Entwickler wirklich ist und wie viele Erweiterungen er bislang veröffentlicht hat. Premium Plugin klingt immer toll, doch Premium ist eben nicht immer Premium.

Christian Pust
WordPress & Onlinemarketing Experte mit über 15 Jahren Erfahrung. Entwickler & CEO von Trackboxx – der Google Analytics Alternative.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Das könnte dich auch interessieren

Du benötigst Unterstützung bei deinem WordPress Projekt?

Dein Ansprechpartner
Christian