Was ist Google AMP?
Die Accelerated Mobile Pages sind ein Open-Source-Projekt von Google. Sie sind die Antwort auf Facebook Instant Articles und sollen dafür sorgen, dass vor allem kurze News-Inhalte direkt und ohne Ladezeit angezeigt werden können. Das geschieht mit strengen Richtlinien, sodass eine AMP-Seite wirklich nur aus minimalem Code besteht und keine großartigen Scripte oder umfassendes Tracking erlaubt. Der gesamte Code ist also stark reduziert und Google speichert AMP-Seiten außerdem auf dem eigenen CDN zwischen, damit Ladezeiten von unter einer Sekunde erreicht werden können. Doch keine Sorge, denn anders als bei den Facebook Instant Articles, verbleibt der Content selbst auf eurem Server, er wird bei Google wirklich nur zwischengespeichert. Mit simpler Werbung, AdSense und minimalen Tracking-Codes, gibt es außerdem genug Möglichkeiten Geld zu verdienen und Statistiken zu erfassen, genug jedenfalls, um Verlage vom Nutzen zu überzeugen, denn die setzten längst auf AMP-Optimierte News. Responsive Websites ersetzt Google AMP übrigens nicht, es soll eher eine Art Alternative-Version darstellen, die, wenn es der Client verlangt, ausgespielt wird. Oder im Klartext: Die Inhalte bleiben bei euch, doch AMP-Seiten werden direkt innerhalb der Suche hervorgehoben und angezeigt. Damit dürfte Google vor allem dafür sorgen sorgen, dass viele Leser der News-Schnipsel schnell wieder zurück zur Suchmaschine gelangen, denn die AMP-Seiten sind sichtlich darauf ausgelegt die Nutzer bei Google zu halten. Die sollen Inhalte suchen, rasend schnell angezeigt bekommen und dann wieder zur Suche zurückkehren (dank Button), statt zur verlinkten Website weitergeleitet zu werden. Clever umgesetzt, da Open Source und mit Verdienstmöglichkeit für die Publisher, die so auch alle Rechte an den Inhalten behalten und die volle Kontrolle darüber haben. Doch wie lässt sich AMP mit WordPress nutzen? Gebloggt habe ich darüber schon, doch inzwischen hat sich einiges getan.
Google AMP in WordPress konfigurieren
Wer Google AMP in Verbindung mit WordPress nutzen möchte, braucht zum Glück keinen allzu großen Aufwand betreiben. Schon kurz nach der offiziellen Ankündigung von AMP, lieferte Automattic selbst das passende WordPress Plugin für die Google Accelerated Mobile Pages, welches sich nach wie vor in einer recht frühen Phase befindet. Mit der Erweiterung legt WordPress vollautomatisch sogenannte AMP-Seiten an, die dann über “…/amp” bzw. bei ID-Permalinks “…/?amp=1” angezeigt werden. WordPress liefert die AMP-Seiten natürlich nicht standardmäßig aus, weil diese Client gesteuert sind. AMP ist also kein Ersatz für Responsive Web Design oder ähnliches, sondern kann lediglich ganz gezielt angefragt und angezeigt werden. Wie oben erwähnt, verlinkt die Google Suche dann unter Umständen nicht mehr direkt auf euren Blog, sondern direkt auf die AMP-Version des entsprechenden Beitrags. So wird dieser blitzschnell angezeigt, weil er auf einem CDN zwischengespeichert wird. Nutzer gelangen allerdings auch nicht mehr direkt auf euren Blog, sondern auf eine relativ neutral gestaltete AMP-Seite mit Button zurück zu Google. Mehr ist mit den Google Accelerated Mobile Pages derzeit auch gar nicht möglich, denn die Grenzen sind klar abgesteckt und aufwändiges Styling etc. wird bewusst verboten, um so die bestmögliche Performance auf Mobilen Geräten zu garantieren. Optionen etc. gibt es ebenfalls nicht, denn sowohl das WordPress Plugin, als auch Google AMP selbst, befinden sich nach wie vor in einem recht frühen Zustand und werden derzeit noch beständig verbessert, weiterentwickelt und angepasst.
Mehr Google AMP Features mit PageFrog
Nun ist Google AMP zwar begrenzt, aber natürlich sind dennoch ein paar weitere Einstellungen möglich. Leider erlaubt das offizielle AMP Plugin von Automattic derzeit noch rein gar nichts davon, es erstellt nur die AMP-Version der verschiedenen Beiträge im Blog. Wer aber Tracking, GoogleAdSense, oder gar eigene Werbung einbinden möchte, der steht aktuell noch dumm da. Abhilfe schafft das AMP Plugin von PageFrog, denn das erlaubt euch genau diese Einstellungen vorzunehmen und Google AMP noch ein wenig umfangreicher zu konfigurieren und vor allem zu individualisieren. Im übrigen kümmert sich die Erweiterung auch gleich noch um Facebook Instant Article und Apple News, versucht sich also als eine Art All-in-One Erweiterung und dürfte früher oder später bestimmt kostenpflichtig werden. Aber das nur mal als kleine Warnung am Rande. Für den Moment ist PageFrog aber die einzige Möglichkeit, Google AMP in WordPress weiter anzupassen und das sogar recht umfangreich und vor allem sehr einfach. Also ruhig mal ausprobieren, wenn ihr ernsthaft auf AMP setzten wollt und euch in diesem Bereich ein wenig ausprobieren möchtet.
Yoast SEO Plugin mit AMP nutzen
Auch wenn ich persönlich wpSEO empfehle und Yoast im Großen und Ganzen eigentlich nur für aufgebläht halte, gibt es da draußen dennoch eine große Anzahl an Nutzer und die wollen informiert werden. Zum Beispiel darüber, dass das Yoast SEO Plugin unter Umständen Probleme mit dem AMP Plugin hat. Um dem entgegenzuwirken, gibt es Glue for Yoast, ein weiteres Plugin, welches dafür sorgen soll, dass auch AMP-Seiten die korrekten Daten von Yoast übernehmen und nutzen. Vor allem bei den Canonicals scheint es ohne Plugin ein paar Probleme in Verbindung mit dem offiziellen AMP Plugin zu geben, die mit der Erweiterung behoben werden können.
Ist Google AMP wirklich die Zukunft?
Ich bin bei Google immer sehr skeptisch und so geht es mir auch beim aktuellen AMP-Projekt des Unternehmens, ganz egal ob nun Open Source oder nicht. Was Google mit AMP versucht, ist im Gurnde nämlich nichts anderes, als die Besucher auf der Suchmaschine zu halten. Das geht natürlich nicht so radikal wie es Facebook macht, doch als Open-Source-Projekt versucht sich Google AMP dennoch breit zu machen. Im Grunde ist AMP dabei nur ein Vorteil für die Google News und ist auch erstmal gezielt dafür gedacht. AMP soll Inhalte schnell anzeigen und dann dafür sorgen, dass der Leser zurück zu Google gelangt und gar nicht so viel Zeit auf dem Blog bzw. der eigentlichen Quelle der News verbringt. Weil Google AMP-Seiten in den Suchergebnissen bevorzugt darstellt, baut sich hier auch gleich das nächste Monopol auf. Ich selbst mache da nicht mit, denn im Grunde ist AMP auch nichts weiter als eine reduzierte, auf Performance optimierte mobile Website. Das kann ich auch selbst, da brauche ich Google nicht zu und da brauche ich auch keine dynamisch erstellten AMP-Seiten auf meinem Blog. Das heißt aber natürlich nicht, dass ich AMP nicht ausgiebig teste, um euch über Möglichkeiten und Änderungen zu informieren. Zum aktuellen Zeitpunkt sind diese mit den oben verlinkten Plugin aber ausgereizt. Mehr ist mit AMP derzeit nicht machbar.
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