WordAds: AdSense-Alternative jetzt auch für selbstgehostete Blogs

Inhaltsverzeichnis

AdSense-Alternative WordAds

Diese eingangs erwähnte Entscheidung geht nun in die nächste Runde, mit einem Schritt in Richtung Mainstream. Statt nur noch die Blogs von Wordpress.com zu vermarkten, soll WordAds von nun an auch Werbung auf selbstgehosteten Blogs einblenden. Für Blogger eine tolle Möglichkeit etwas dazuzuverdienen und sich unabhängiger von AdSense und anderen Werbenetzwerken zu machen. Für Werbetreibende dürfte WordAds ebenfalls besonders interessant sein, da ausschließlich Wordpress Blogs erreicht werden, also viele kleine Magazine und Websites, die sonst oft nur schwer zu buchen sind. Also alles supergalaktisch fantastisch? Bei weitem nicht, zumindest wenn ihr mich fragt.

Jetpack und AdControl

Wer WordAds auf seinem selbstgehosteten Blog testen möchte, muss zunächst einmal nämlich mehrere Schritte absolvieren, denn einfach macht es Automattic uns mal wieder nicht. So müsst ihr zunächst einmal das Jetpack Plugin bzw. die Plugin-Sammlung installiert haben. Anschließend ist auch AdControl zwingend erforderlich, bevor ihr euch für WordAds bewerben könnt. Dafür gibt es minimale Voraussetzungen, ich glaube das waren mindestens 1.000 Besucher und ähnliches, wenn sich da inzwischen nichts maßgeblich geändert hat. Ganz schön viel Aufwand, der, wenn wir mal ehrlich sind, garantiert nicht notwendig wäre. Vielmehr drängt Automattic Wordpress-Anwender erneut und vermehrt in Richtung Jetpack. Allerdings ist das natürlich auch nichts neues, denn darüber rege ich mich nun schon seit Jahren auf. Viele Funktionen werden einfach auf Krampf mit dem vollgestopften Jetpack und einem Wordpress.com Account verbunden. Ich sehe Jetpack übrigens schon Premium (mit Abo) werden, aber warten wir erst einmal ab.

Nicht für deutsche Blogger

Für deutsche Nutzer scheint WordAds allerdings noch nicht verfügbar zu sein. Jedenfalls konnte ich weder die Option zum bestätigen der Nutzungsbedingungen finden, noch gelang es mir weitere Hinweise dazu zu erhalten (beachtet, dass der Artikel schon vor einiger Zeit entstand und sich das Ganze inzwischen geändert haben kann). In der FAQ ist zwar die Rede davon, dass WordAds weltweit verfügbar ist, doch ich bekam es zum aktuellen Zeitpunkt leider nicht zum laufen. Schade, denn so konnte ich das System in Verbindung mit dem selbtgehosteten Blogs noch nicht vollständig testen. Auf Anfrage hieß es dann übrigens nur, ich solle Jetpack und AdControl installieren, dann funktioniert es auch. Vielen Dank für diese hilfreiche Antwort, denn an die Standards, die überall und an jeder Stelle erwähnt werden, habe ich natürlich nicht gedacht. Bin ja bekanntlich auch hirnlos.

Ein Enormer Aufwand

Es ist allgemein ein enormer Aufwand, WordAds auf einem selbstgehosteten Blog zum laufen zu bringen. Alleine Jetpack ist für mich schon ein No-Go in Sachen Performance (selbst wenn alle Module deaktiviert sind, verlangsamt das Ding immer noch spürbar meinen Blog), dazu gesellen sich dann noch AdControl und die permanente Verbindung mit Wordpress.com. Das alles dann auch nur, nur um Anzeigen in den Blog zu bringen? Da werden die meisten wohl viel lieber bei AdSense bleiben, oder aber die kleinen und feinen Alternativen wie Adiro ausprobieren. Mir persönlich ist das viel zu viel Ballast, zumal die Werbung ebenfalls nicht für bessere Ladezeiten sorgen wird. Ein enormer Aufwand einfach, von dem ungewiss ist ob er sich, gerade im Vergleich mit anderen Netzwerken, überhaupt lohnt. In Sachen Performance wird er jedenfalls nur Nachteile bringen, dafür sorgt Jetpack schon ganz alleine.

Interessant aber unnütz

Die Idee von Automattic ist allerdings durchaus interessant und so langsam bildet sich ein klares Bild. Alles fokussiert sich um den Wordpress.com Account und alles, wirklich alles, scheint auf Jetpack aufzubauen. Oder besser gesagt, setzt alles von Automattic inzwischen auch das Jetpack Plugin voraus, egal ob das nun Sinn macht oder nicht. Am Ende ist auch fragwürdig, ob klassische Werbung wirklich noch zeitgemäß ist. Wo viele inzwischen aufgrund der hohen Blockraten besondere Paywalls aufbauen oder ganz aufgeben, scheint das Modell aus der Vergangenheit zu stammen, nicht unbedingt für die Zukunft gemacht zu sein. Ich denke nicht, dass es hierzulande großartig Verbreitung finden wird. Davon abgesehen, bricht der eigene Blog mit Jetpack alleine schon zusammen, wenn dann auch noch Werbung hinzukommt, dürfte die Ladezeit einfach nur unterirdisch werden. Macht aus meiner Sicht, zumindest in dieser Form, absolut keinen Sinn.

Eure Erfahrung bitte in die Kommentare. Vielleicht konntet ihr es testen und habt Eindrücke von Einnahmen, Auszahlungen usw. erhalten.

Christian Pust
WordPress & Onlinemarketing Experte mit über 15 Jahren Erfahrung. Entwickler & CEO von Trackboxx – der Google Analytics Alternative.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Das könnte dich auch interessieren

Du benötigst Unterstützung bei deinem WordPress Projekt?

Dein Ansprechpartner
Christian