Was ist Brotli?

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Kompressionsalgorithmus von Google

Wer das erste mal den Namen Brotli hört, der denkt eher an Gebäck als an Datenkompression. Das ist auch durchaus so beabsichtigt, schließlich leitet sich der Name Brotli vom schweizerischen Ausdruck für Gebäck ab, also Brötli. Mit Brötchen oder Kuchen hat Brotli aber nicht viel gemeinsam, denn Brotli ist gekommen, um zu bleiben, vor allem aber um Gzip abzulösen. Brotli selbst ist demnach ein Datenkompressionsalgorithmus, welcher von Google als Open-Source-Projekt veröffentlicht wurde. Das ganze kombiniert, so sagt Google es selbst, den LZ77-Algorithmus mit der Huffman-Kodierung und einer zweistufigen Kontextmodellierung. Oder ganz einfach und für den Laien gesagt: Brotli macht alles noch kleiner als es derzeit mit Gzip und Co möglich ist. Klingt erst einmal toll, oder etwa nicht?

Brotli soll schon bald Gzip ablösen

Derzeit wird Brotli bereits von Firefox und Google Chrome unterstützt und angewandt, nämlich beim Format Woff2, also dem Webfont-Format, welches durch seine extrem minimale Größe auffällt. Jetzt soll sich Brotli aber ausbreiten und Gzip ablösen, sich also als neuer Standard für die Kompression von Webinhalten platzieren. Seit Ende 2015 besteht daher die Möglichkeit, weit mehr als nur Fonts zu komprimieren und somit ist die Technik noch relativ frisch und daher auch noch nicht allzu sehr verbreitet. Doch das dürfte sich unter Umständen bald ändern, denn Brotli greift ganz gezielt Gzip an und gilt bei manch einem schon als Nachfolger.

Stärken und Schwächen von Brotli

Nützlich ist Brotli vor allem für statische Dateien, denn die werden mit dem Datenkompressionsalgorithmus regelrecht zusammengedrückt. Der “Teig” wird so gerne noch einmal 20 bis 25 Prozent kleiner, bevor er im Browser dann zum “Brötchen”, Verzeihung Brotli, in voller Größe verarbeitet wird. Auf der anderen Seite ist auch bei Brotli nicht alles Gold was glänzt und so hat der Algorithmus durchaus auch seine Schwächen. Bei dynamischen Inhalten und der On-the-Fly-Komprimierung schneidet Brotli nämlich nicht mehr ganz so gut ab und zieht ganz schön an der Performance. Mehr Infos dazu findet ihr im Cloudflare Blog, denn dort wurde Brotli in Benchmarks ganz genau unter die Lupe genommen.

Brotli für Nginx, Apache und Node.js

Wie bereits erwähnt, ist Brotli seit Ende 2015 bereit, um Gzip abzulösen. Dementsprechend unterstützen auch die aktuellen Browser (Firefox 44+, Chrome 49+) den Datenkompressionsalgorithmus von Google. Für Server ist Brotli aber noch ganz neu und von Haus aus fehlt es hier natürlich noch an Unterstützung. Abhilfe schaffen die notwendigen Module. Für Nginx hat Google beispielsweise ein entsprechendes Modul veröffentlicht, auch für Apache Server gibt es ein inoffizielles Modul, genau wie für Node.js von Mozilla. Brotli kann also durchaus schon Live eingesetzt werden, wenn ihr euch selbiges denn zutraut und ein wenig Ahnung habt.

Das letzte bisschen Kompression

Bei Brotli geht es nicht um gigantische Einsparungen, sondern um das kleine Bisschen mehr, was noch nötig ist, um Blogs und Websites effektiver auszuliefern. Das Zauberwort heißt bei minimalistischen, statischen Seiten inzwischen nämlich wieder inline und das führt dazu, dass die HTML-Datei selbst wieder etwas größer wird. Mit Brotli bekäme sie nun aber den kleinen Push den sie benötigt, um noch effektiver geladen werden zu können. Mal ganz davon zu schweigen, dass Mobile Geräte im allgemeinen von einer Kompression profitieren und Datentarife bei Smartphones entsprechend weniger belastet werden. Nur darum geht es nämlich zur Zeit. Komprimieren, verkleinern und möglichst wenig Daten senden. Einsparen wo es nur geht. Brotli könnte ein kleiner, aber wichtiger Schritt sein, um Inhalte noch stärker zu komprimieren.

Christian Pust
WordPress & Onlinemarketing Experte mit über 15 Jahren Erfahrung. Entwickler & CEO von Trackboxx – der Google Analytics Alternative.

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