Wordpress Fitness: Enorm in Form

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Enorm in Form: Wordpress Edition

Wer Wordpress nutzt der weiß: Das CMS hat so seine Probleme in Sachen Performance. Es ist groß, umfangreich, teilweise aufgebläht, nicht immer ganz sauber, sehr datenbankintensiv und all die Themes und Plugins machen das alles nur noch schlimmer. Mit der Zeit wird Wordpress also immer fetter und wie das mit dem Dickwerden so ist, fällt es einem meist viel zu spät auf. Dann steht man vorm Spiegel, schaut sich an und denkt: “Ein bisschen Sport wäre jetzt gar nicht so verkehrt”.

Bei Wordpress ist das so ähnlich, denn wenn das CMS erst einmal fettgefüttert wurde, ist Abnehmen oft schwierig und deshalb möchte ich euch mit diesem lockeren Artikel an die Hand nehmen. Ich bin euer Fitness Coach für heute, ich helfe euch Wordpress wieder schlank zu machen, oder besser gesagt mit einer Diät anzufangen. Wordpress Fitness also, für alle die ihr CMS schon lange nicht mehr auf das Laufband gestellt haben, ihm aber immer wieder neue Plugins und Themes zu Fressen geben. Also los!

Übung Nummer 1: Auf die Wage stellen

Der Gang auf die Wage ist auch für Wordpress enorm wichtig. Am besten vor dem Spiegel ausgeführt, lassen sich so alle Fettstreifen und Rettungsringe ganz genau begutachten und in ihrem Gewicht analysieren. Wo drückt die Hose, wo wird es langsam eng, an welcher Stelle ist es einfach zu viel geworden? Auf der Wage gilt es genau das herauszufinden. Soll heißen: Testen, testen, testen.

Toolempfehlung: Stresstest für WordPress: Blitz.io.

Erst wenn man weiß wo man steht, kann man anschließende Verbesserungen auch sehen. Also ganz genau hinschauen wo das Fett angesetzt hat und gezielt daran arbeiten. Das ist gar nicht so schwer.

Übung Nummer 2: Strenge Diät halten

Wir sind nun aufgewärmt, Zeit aktiv zu werden und etwas rauszuschmeißen. Vor allem erst einmal all die unnötigen Header-Einträge von Wordpress, die im Grunde kein Mensch braucht, die aber leider trotzdem eingefügt werden und den Head eurer Seite zumüllen. Was sich auch empfiehlt: Die Heartbeat API von Wordpress (was ist das?) entweder deaktivieren oder limitieren, das entlastet den Server zum Teil enorm und verbessert somit auch die allgemeine Performance eures Blogs, vor allem auch im Admin.

Wer Autosave-Funktionen etc. nutzt, sollte natürlich nur limitieren, weil bei einer Abschaltung solche Features nicht mehr funktionsfähig sind. Ballast abwerfen trifft auch auf die wp-cron.php zu, die ständig, wirklich ständig aufgerufen wird. Viel besser ist hier ein echter Cronjob. Mit so einer Diät macht das Abnehmen Spaß, denn sehr schnell sind erste Ergebnisse sichtbar.

Übung Nummer 3: Muskeln definieren

Wenn Wordpress die Muskeln spielen lässt, geschieht das eher selten mit Standard-Features. Die Muskeln von Wordpress sind vor allem die Plugins, denn durch die einfache Bauweise lässt sich das CMS kinderleicht erweitern. Kinderleicht kann da gerne wörtlich genommen werden, denn Plugins können immer auch von unerfahrenen Kids oder sonst wem stammen. Überlegt daher ganz genau, welche Plugins ihr einsetzt und welche nicht. Ressourcenhungrige Erweiterungen können ruck zuck den ganzen Server lahm legen.

Auch nicht zu unterschätzen: Am Anfang habt ihr vielleicht nur 100 Besucher am Tag, doch sobald mal 1.000 pro Tag vorbeischauen, bricht ein System mit unzähligen Erweiterungen und aufwendigen Features oft ein. Dann benötigt ihr starke Server, was sich weder rentiert, noch rechtfertigt. Die Muskeln definieren bedeutet deshalb, die Plugins auf ein Minimum zu reduzieren. Außerdem: Nie einfach blind irgendwelche Erweiterungen installieren, sondern immer Bewertungen ansehen und am besten auch prüfen wann das letzte Update veröffentlicht wurde. Ich selbst bin und bleibe ein Freund von Premium Plugins, denn die bekommen meist regelmäßige Neuerungen spendiert und stammen im Regelfall auch von erfahrenen Entwicklern.

Qualität zahlt sich hier wirklich aus. Schlussendlich also möglichst wenige, gut programmierte Plugins im Einsatz haben. Ein paar gute Erweiterungen sind der hübsche Bizeps, ein Haufen unnützer aber nichts weiter als ein dicker Bierbauch.

Übung Nummer 4: Das richtige Outfit

Das Training ist soweit vorbei, da solltet ihr noch einmal über euer Outfit nachdenken. Die ersten Ergebnisse sind nämlich bereits zu sehen, der Grundstein ist gesetzt, doch die Blicke der anderen stören immer noch ein wenig. Das liegt vermutlich an eurem Outfit, also dem Theme. Münzt das mal auf die Realität um, dann würden die meisten Blogs wie Snoop Dogg oder ein Zuhälter aussehen. Übertriebene Designs, verspielte Animationen – Dinge die Anfänger und Möchtegern-Blogger lieben, Profis aber bewusst ablehnen.

Wer nach mehreren Jahren verstanden hat worauf es ankommt, weiß dass Minimalismus viel mehr bringt. Schaut euch Facebook, Amazon und Google an. Drei Websites, die alle stark minimiert und effizient sind. So haben all die Dienste einen klaren Fokus, eine hohe Conversion Rate und perfekte Performance. Pelzmäntel und Federhüte sind was für Wannabes und Pimps, Könner reduzieren sich auf Rollkragenpulli und Jeans, wie es Steve Jobs so schön vormachte. Purismus bringt am Ende einfach mehr Erfolg. Immer. Das richtige Wordpress Theme zu wählen, heißt also ein elegantes Outfit wählen, welches hübsch und leicht ist, perfekt für jede Alltagssituation.

Übung Nummer 5: Verzicht

Wer alles richtig macht, der darf seine Wordpress-Installation wie einen Bodybuilder betrachten. Wer alles falsch macht, schaut nur auf etwas, was aussieht wie ein Assi im verdreckten Unterhemd und mit Bierbauch. Das Problem ist meistens, und das fällt mir immer wieder auf, dass viele dem Drang der Features einfach nicht widerstehen können. Mit nur einem Klick sind Animationen, Slider, Popups, Scripte und allerlei Funktionen hinzugefügt, da werden die meisten schwach und schon ist Wordpress überladen, der Server überfordert, die Nutzer erschlagen. Mit der Zeit verstehen die meisten Anwender dann, dass so ein Verhalten eben nur die Datenbank vollmüllt und den eigenen Blog extrem ausbremst bzw.

Wordpress irgendwann regelrecht lahmlegt. Ich predige das immer wieder, weil es so unfassbar wichtig ist. Weniger ist mehr. Jedes Plugin, jedes Feature im Theme, jede überflüssige Option, jede Einstellung im Admin – Das alles frisst eure Ressourcen weg, das alles beschädigt die sonst recht gute Performance eures Blogs. Vergesst das nie und hinterfragt jede Erweiterung, jedes Snippet, eben alles gleich mehrmals. Fragt euch jeweils dreimal, ob ihr XYZ wirklich braucht. Könnt ihr dann noch ganz objektiv und rational mit “ja” antworten, dann installiert es ruhig oder lasst es aktiviert. Wenn nicht – Weg damit. Wer jetzt noch weiter trainieren möchte, findet hier einen ausgefeilten Trainingsplan.

 

Christian Pust
WordPress & Onlinemarketing Experte mit über 15 Jahren Erfahrung. Entwickler & CEO von Trackboxx – der Google Analytics Alternative.

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