wpSEO: SEO Plugin aus Deutschland

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Inhaltsverzeichnis

Geschichte eines SEO Plugins

Mit wpSEO (offizielle Website) verbindet mich eine lange Geschichte und einen Teil davon muss ich hier mal aufschlüsseln, denn der Test kommt im Grunde viel zu spät. Alles begann damals nämlich mit einem Forum, mit welchem ich in Richtung Wordpress expandierte. Durch den Wechsel lernte ich Wordpress nicht nur kennen, sondern lernte auch schnell dessen Eigenheiten zu schätzen, genau wie die Macken zu fürchten. Unter anderem war Wordpress damals alles andere als Suchmaschinentauglich, der große Erfolg bei Google war also nur schwer denkbar.

Von Yoast und Co war ebenfalls noch keine Rede und so entdeckte ich das äußerst minimalistische SEO Plugin von Sergej Müller. Der war als Entwickler innerhalb der Wordpress-Szene lange Zeit eine echte Prominenz, denn seine Arbeiten waren sehr puristisch und deshalb auch unfassbar effizient und minimal angelegt. Um eine lange Geschichte abzukürzen: wpSEO brachte mir damals schnell einen großen Erfolg und mein Blog verdoppelte mal eben seine Besucherzahlen, sicherte sich eine Menge Rankings.

Zurück zur einstigen Größe

Mit der Zeit und dem großen Erfolg von SEO-Optimierten Frameworks wie Thesis, aber auch den SEO Plugins wie wpSEO, betraten dann weitere Kämpfer das Schlachtfeld. Yoast machte sich zum Beispiel breit und gewann, weil es sich mit Features aufblähte und jegliche Effizienz vermissen ließ. Immer wieder traurig so etwas, doch viele Nutzer schauen einfach nur auf möglichst viele Funktionen und vergessen dabei völlig, dass sauberer und schneller Code eine echte Kunst ist, die eben nicht jeder beherrscht.

Wie ein Klavierstück von Rachmaninow, welches perfekt gespielt einen unfassbaren Fluss der Gefühle entfalten kann, bei einem Hobby-Pianisten aber nie die volle Wirkung entfalten wird. Das Problem war mit den Jahren aber auch, dass Sergej Müller sich von der aktiven Entwicklung zurückzog und wpSEO immer mehr verkommen war, wichtige Standards nicht mehr umsetzte und damit im Grunde belanglos wurde. Schade. Bis genau das dann offiziell wurde, Sergej seine Plugins verkaufte und wpSEO an die Eisy UG ging. Die versprach schnell die neuen Standards hinzuzufügen und auch aktiv an neuen Funktionen zu arbeiten. Inzwischen ist genau das geschehen und wpSEO macht sich auf zur alten Größe. Nach langer Abstinenz bin auch ich nun wieder dabei und setzte das Plugin auf einigen meiner Blogs erneut ein.

Mit wpSEO kann sich jeder die wichtigen SEO Meta Tags zusammenbauen, um diese anschließend automatisiert auszugeben.

Effizienz ist hier das Zauberwort

Bevor ich jetzt groß über Features und Funktionen sprechen, möchte ich das hervorheben, was wpSEO meiner Meinung nach von all den anderen SEO Plugins unterscheidet und so interessant werden lässt. Von Anfang an war wpSEO nämlich unfassbar effizient und frisst, im direkten Vergleich mit den anderen großen SEO Plugins für Wordpress, deutlich weniger Speicher, verbraucht also weniger Ressourcen, ist schlussendlich einfach performanter programmiert.

Das ist für den Neuling im Vergleich zu den Features oft weniger wichtig, ist in Wahrheit aber von enormer Bedeutung, da Wordpress mit einigen Plugins eben sehr schnell eine Menge Leistung frisst und dann entsprechende Probleme verursachen kann. wpSEO ist hier einfach ein wunderbares Glanzbeispiel und das hebt diese Erweiterung, zumindest wenn ihr mich fragt, ganz klar aus der Masse empor. Effizienz lautet das Zauberwort, nicht Feature-Wettrüsten und Funktionswahnsinn. wpSEO bleibt minimalistisch und genau das ist auch die größte Stärke des Wordpress SEO Plugins.

Kernbereiche der Suchmaschinenoptimierung

Der Kern von wpSEO ist es, perfekte Meta Tags und Voraussetzungen für die Suchmaschinen zu generieren. Dabei unterteilt sich das SEO Plugin in vier wichtige Bereiche auf. Den Seitentitel, die Beschreibung, die Indexierung, sowie Social Media. Innerhalb der Menüs werden dabei vor allem die Standards festgelegt, also woraus der Seitentitel, die Beschreibung etc. sich zusammensetzten sollen.

Auf Wunsch kann all das auch für jede Seite einzeln vorgenommen werden, weil wpSEO ein Eingabefeld für derartiges unter den Beiträge integriert (siehe Screenshot unten). So lassen sich ganz gezielt einzelne Artikel oder Seiten optimieren, während die eher unwichtigen ignoriert und dann von wpSEO automatisch mit den Meta Tags ausgestattet werden. Selbstverständlich gibt es hier noch einige Zusatzoptionen, sodass zum Beispiel nur vollständige Sätze oder maximal 140 Zeichen in die Description für Suchmaschinen übernommen werden. Auf Wunsch lässt sich in den Feldern auch Google Suggest, also die Auto-Vervollständigung von Google aktivieren, um so noch gezielter die häufig gesuchten Suchbegriffe mit einzubauen.

Beim Thema Social Media werden alle benötigten Tags für Facebook, Twitter und Google+ integriert, damit dort auch stets die korrekten Titel und Inhalte angezeigt werden. Zur Sicherheit lässt sich dort auch ein Standardbild hinterlegen, welches dann Verwendung findet, wenn kein Bild gefunden wird bzw. die Startseite in den Sozialen Netzwerken verlinkt wurde.

wpSEO Screenshot 2
Unter jedem Beitrag dürfen wpSEO-Nutzer auf Wunsch die Werte von Hand eingeben, um so eine perfekte Optimierung zu garantieren.

Leistung ist alles bei einem SEO Plugin

Viel mehr gibt es dann erst einmal auch gar nicht zu sagen, denn wpSEO kümmert sich um die Suchmaschinenoptimierung und mehr nicht. Das hat enorme Vorteile in Sachen Performance, weil wpSEO stets die erwähnte Effizienz im Kopf hat. So gibt es sogar eine Option, um die automatische Integration der Meta Tags abzuschalten. Dann müsst ihr einen kleinen Hook in die header.php eures Themes integrieren und an dieser Stelle werden fortan die Meta Tags hinzugefügt. Der Vorteil: Die automatische Integration frisst Leistung, die direkte Integration von Hand nicht.

Wie ich schon sagte: wpSEO kennt seine Vorteile ganz genau und ist das wohl schnellste Wordpress SEO Plugin, wenn es um die tatsächlich Performance geht. Und die ist mittlerweile immerhin auch ein nicht zu vernachlässigender Ranking-Faktor. Da die anderen SEO Plugins für Wordpress zum Teil enorme Nachteile in Sachen Performance mitbringen, ist das ein gar nicht mal so unwichtiger Punkt. Auch in meinem Performance-Test der bekanntesten SEO Plugins für Wordpress konnte wpSEO siegen, was wenig überraschend ist.

Sitemaps und andere Extras fehlen

Nun ist wpSEO besonders performant, verzichtet dafür aber eben auch auf einige Funktionen, die bei Yoast und Co mittlerweile schon Standard sind. Zum Beispiel erstellt wpSEO keine Sitemaps und liefert auch sonst wenig Extras mit. Das Wordpress SEO Plugin beschränkt sich wirklich sehr stark auf die eigentlichen Meta Tags für Google und Social Media, ohne herausragende Features zu präsentieren. Allerdings ist der Nachteil eben auch der große Vorteil, weil so etwas, wenn ihr mich fragt, auch nicht in ein SEO Plugin gehört, sondern ausgelagert werden sollte.

Nach der Übernahme der Eisy UG, plant das Team aber nach und nach die häufig gewünschten Features als Module hinzuzufügen. So kann der performante Nutzer darauf verzichten und Features können, je nach Wunsch, auf Modulbasis integriert werden. Aktuell sind davon zwar noch keine verfügbar, das Konzept ist aber gelungen, weil ich mir als Minimalist somit keine Features aufzwängen lassen muss, sondern einfach darauf verzichten kann. Und wer dann unbedingt noch dies und jenes braucht, der installiert sich halt das Modul bzw. Addon. Obwohl hier noch nichts verfügbar ist, mache ich mir eigentlich keine Sorgen bei der Umsetzung, denn das sollte wohl das kleinste Problem in diesem Bereich sein. Wie gesagt: Ich persönlich brauch den ganzen Extrakram eh nicht.

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Die Preisgestaltung sieht toll aus, aber da kommt auch noch Mehrwertsteuer hinzu. Centbeträge und nerviges Kleingedruckte. Muss das echt sein?

Preise und Lizenzen für wpSEO

Stimmte das Preissystem bei Sergej damals noch, hat sich die Eisy UG dazu entschieden völlig bekloppte, total krumme Preise zu hinterlegen, um ja die Mehrwertsteuer separat aufzulisten und “pseudobillig” zu wirken. So sehr ich wpSEO auch mag, so ein Theater kann ich definitiv nicht ausstehen. Aus den 19,99 Euro für die Standard-Lizenz, werden so nämlich ganz genau 23,79 Euro. Aus den 49,99 Euro der Deluxe-Lizenz, werden 59,49 Euro.

Die Premium-Version kostet am Ende 118,99 Euro. Was für ein Schwachsinn und Affentheater. Dafür ist das Lizenzsystem selbst recht simpel gehalten. Die Classic für kleine Blogger, die Deluxe für alle mit mehreren Blogs und die Premium-Variante für alle die wpSEO für Kunden einsetzten möchten und auf das Branding im Quelltext verzichten wollen. Das ist durchaus fair und bei all der Kritik an den schiefen Preisen: Yoast SEO kostet deutlich mehr und so ist wpSEO vom Preis her mehr als fair. Trotzdem: Die Mehrwertsteuer einzeln angeben, wo sind wir? Das ist in Amerika üblich, aber bei uns eigentlich nicht.

Bei mir hinterlässt es immer den faden Beigeschmack der Täuschung, damit der groß angezeigte Preis auch ja günstiger ist und Kunden lockt. Muss einfach nicht sein, zumal sich die Lizenzen ja eher an Blogger richten.

Fazit zu wpSEO

Im Grunde ist das hier gar kein Test, es ist eine klare Empfehlung. Warum? Weil ich wpSEO seit mehr als fünf Jahren nutze und es, mit dem neuem Besitzer, endlich wieder auf einem guten Weg ist. Außerdem bin ich ehrlich gesagt ein Gegner von den allseits so gehypten SEO Plugins, die mit Effizienz mal so gar nichts zu tun haben und für mich absolut grauenhaft sind.

Dementsprechend wollte ich wpSEO immer mal meinen Lesern empfehlen, bin aber leider nie dazu gekommen. Auch weil so ein Artikel hier natürlich keine Priorität hatte, da wpSEO eigentlich ja allseits bekannt ist. Jetzt habe ich mir dennoch die Zeit genommen und kann wpSEO, wie erwähnt, eigentlich nur empfehlen. Ein sehr effizientes Plugin, welches auch für Anfänger ideal ist, da die Standardeinstellungen bereits von Haus aus gut gewählt sind. Neulinge installieren es also einfach und vergessen es fortan wieder, den Rest erledigt wpSEO.

Alle Profis legen Titel und Beschreibung natürlich manuell fest, um so jeden Artikel bestmöglich innerhalb von Google zu präsentieren. Wer mehr über wpSEO erfahren möchte, findet auf der Website zum Wordpress SEO Plugins alles was er wissen muss.

Christian Pust
WordPress & Onlinemarketing Experte mit über 15 Jahren Erfahrung. Entwickler & CEO von Trackboxx – der Google Analytics Alternative.
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