Amber: Nie wieder tote Links

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Websites kommen und gehen, was bleibt ist die Wüste. Die Wüste, auf die andere Website ehemals verlinkt haben, als sie noch eine blühende Wiese war. Ihr wisst wovon ich spreche? Genau, ich spreche hier von Links auf der eigenen Website, die plötzlich ins Leere führen, weil es die Domain, den Blog, die Homepage einfach nicht mehr gibt. Das ist durchaus ein Problem, vor allem wenn auf interessante Informationen oder weiterführende Artikel verlinkt wurde. Auch aus SEO-Sicht sind tote Links ein Nachteil, weshalb WordPress Plugins wie der Broken Link Checker auch so beliebt sind. Doch viel besser wäre es eigentlich, wenn tote Links für den Nutzer ersichtlich sind und eine Kopie der Seite für den Notfall vorhanden ist, um zumindest die wichtigen Inhalte zu retten. Genau das versucht nun Amber umzusetzen.

Amber ist ein Projekt vom Harvard Berkman Center. Das Tool befindet sich derzeit in einer Beta und soll das beenden, was uns täglich begegnet. Mit Amber soll es folglich keine toten Links mehr geben. Wichtig ist so etwas immer dann, wenn Links auch die Quelle enthalten. Beispielsweise bei News, wo die Quelle für den Leser enorm wichtig ist, weil sie oft weitere Informationen enthält und als Original auch etwas über die Glaubwürdigkeit der Nachricht aussagt. Amber funktioniert nun ganz simpel, indem es die Links bzw. die Seiten dahinter als HTML-Datei speichert. Das geschieht auf dem eigenen Server und so entsteht ein Cache mit allen ausgehenden Links. Ist eine dieser Verlinkungen nun tot, zeigt Amber das an und bietet gleichzeitig die Version aus dem Cache an. So gibt es quasi keine toten Links mehr, weil das Ziel immer erhalten und sichtbar bleibt.

Die Idee ist schonmal gut

Die Idee ist gut und alles andere als neu. Gespeicherte Websites kennen wir von Archive.org, Perma.cc, Sitesucker, ich selbst stellte euch hier bereits mummify.it vor. Das war im Grunde dieselbe Idee wie die von Amber, nur dass die Kopien auf dem Server von Mummify gespeichert wurden. Kurz nach dem Launch war das Projekt allerdings schon wieder down. Vielleicht gab es rechtliche Schwierigkeiten, denn genau die sehe ich auch bei Amber. Bin ich als Websitbetreiber eigentlich dazu berechtigt, fremde Websites, also Inhalte, an denen ich kein Copyright habe, in einer Cache-Version abzuspeichern? Ist das legal? Und was, wenn dort gekaufte Fotos, Grafiken oder kommerzielle Videos angezeigt und verlinkt werden? Was genau sieht Amber da vor? Bislang ist mir vieles noch zu unklar, doch Amber befindet sich derzeit ja auch lediglich in einer geschlossenen Beta. Vermutlich wird es außerdem kein Tool für kleine Blogger, sondern ein kommerzielles Werkzeug für große Websites, die so ihre Quellen etc. für immer schützen können. Interessant finde ich die Idee aber durchaus, denn tote Links nerven im Internet sehr und fehlende Informationen von Verlinkungen, fallen beim lesen immer wieder negativ auf. Zeit, dass sich da mal was ändert und tote Links geschickt umgangen werden. Amber hat hier den richtigen Ansatz, jetzt fehlen weitere Infos und eine gesetzliche Grundlage für solche “Sicherheitskopien” von Websites.

Christian Pust
WordPress & Onlinemarketing Experte mit über 15 Jahren Erfahrung. Entwickler & CEO von Trackboxx – der Google Analytics Alternative.

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