Frühjahrsputz: WordPress porentief reinigen in nur 3 Schritten

Frühjahrsputz in WordPress

WordPress ist ein wunderbares Content Management System, welches leider aber auch seine Nachteile mit sich bringt. Zum Beispiel beim Thema Sauberkeit, denn die vielen Plugins, Themes und Snippets legen oft allerlei Optionen an, nutzen interne Systeme von WordPress und schreiben dann eine Menge Informationen in die Datenbank. Mit der Zeit verschwindet dann das ein oder andere Plugin, Posts werden gelöscht, Änderungen werden vorgenommen, doch die Hinweise in der Datenbank bleiben dauerhaft erhalten und die meisten WordPress Plugins machen hinter sich auch nicht ordentlich sauber. Das ist zwar durchaus möglich und viele hochwertige Plugins deinstallieren sich auf saubere Art und Weise, doch die meisten Entwickler verzichten auf den zusätzlichen Aufwand und so bleibt eine Menge Müll in der Datenbank liegen. Je nachdem wie ihr WordPress nutzt, ist das mal mehr und mal weniger. Wie gut, dass Frühjahrsputz nicht nur für das Real Life gilt, sondern eben auch für das Digitale Leben, in diesem Falle WordPress. Wie ihr das CMS porentief reinigen könnt und neu belebt, in nur 3 einfachen Schritten, erfahrt ih nun hier.

WordPress richtig ausmisten
Bevor ihr die Datenbank von WordPress reinigt, solltet ihr zunächst einmal WordPress selbst ausmisten. Der Frühjahrsputz eignet sich dafür ideal, um einmal pro Jahr nicht mehr Benötigtes loszuwerden. Dazu zählt es beispielsweise, dass ihr jedes eurer Plugins durchgeht und hinterfragt. Hat die Funktion im letzten Jahr wirklich etwas gebracht? Gefiel sie den Nutzern, lieferte sie einen Mehrwert, wurde sie mehr als nur ein oder zwei mal verwendet? Jede Erweiterung sollte sich hier und jetzt beweisen müssen und wenn sie das nicht schafft, könnt ihr das entsprechende Plugin deaktivieren. Gleiches gilt übrigens für die Snippets. Was ist wirklich sinnvoll, was bringt einen Mehrwert, was ist nur Ballast? Beim Ausmisten von WordPress müsst ihr wirklich jede Funktion mehr als nur einmal hinterfragen, denn oft neigen Blogger dazu, alles was “cool” klingt, schnell mal zu integrieren. Das geht bei WordPress schließlich richtig einfach, doch eben auch zu einfach, sodass ihr schnell unnötigen Kram mitschleppt, der dazu auch noch schlecht für die Performance ist. Beim Frühjahrsputz ist es an der Zeit, diesen Ballast endlich von Bord zu werfen.
Datenbank porentief reinigen
Mit das Wichtigste ist es, die Datenbank von WordPress so sauber wie nur irgendwie möglich zu halten. Die Datenbank ist oft eine Art Flaschenhals, also die schwächste Stelle beim Hosting. Da WordPress diese aber massiv nutzt, kommt es immer wieder zu Engpässen und Performance-Problemen. Je kleiner und optimierter die MySQL-Datenbank also ist, desto effizienter läuft sie in der Regel auch. Also gilt es alle unnötigen Einträge zu entfernen. Mit dem Plugin WP-Sweep wird das automatisch übernommen, denn das reinigt die Tabelle und entfernt alles was nicht mehr gebraucht wird. Je nachdem wie sauber ihr arbeitet, ist das mal mehr und mal weniger. WP-Sweep solltet ihr am besten sogar einmal monatlich laufen lassen, mindestens aber einmal pro Jahr. Ein weiterer Schritt ist es, die Options-Tabelle von WordPress zu entschlacken. Alte Plugins hinterlassen hier gerne ihre Einträge, die mit der Zeit nutzlos werden. Dafür nehmt ihr am besten die Erweiterung Clean Options, die zwar schon etwas älter ist, jedoch immer noch hervorragend funktioniert. Unter “Tools” findet ihr im Admin anschließend einen Eintrag, der verwaiste Optionen aufspürt und entfernt. Aber Vorsicht: hier wirklich nur etwas löschen, wenn ihr euch sicher seid, dass der Eintrag nicht mehr gebraucht wird. Allgemein gilt auch: Bevor ihr euch an die Datenbank von WordPress wagt, immer ein Backup von selbiger anlegen. Was hier schiefgeht, kann meist gar nicht mehr, oder nur noch mit viel Aufwand rückgängig gemacht werden, weshalb das Backup eure Versicherung ist.
.htaccess prüfen und optimieren
Für die .htaccess gilt im Grunde das Gleiche wie für Plugins, Snippets und alle anderen Funktionen von WordPress. Zu viel ist nie gut, alles sollte so minimal wie möglich ausfallen. genau wie bei den WordPress Plugins, integrieren Anfänger aber gerne mal allerlei Code in ihre .htaccess. Über die Jahre entdecken sie dies und jenes, integrieren also immer mehr Zeilen. Doch bei vielen Hostern, insbesondere beim Share-Hostings, ist die .htaccess durchaus ein Performance-Nachteil, wenn sie zu lang ausfällt. Stellt euch die .htaccess einfach als Blatt Papier vor. Desto weniger Text dort zu sehen ist, desto schneller könnt ihr es lesen. Desto mehr Text vorhanden ist, desto länger braucht ihr zum Vorlesen der gesamten Seite. Im Grunde sollte die .htaccess also nur das wirklich Wichtige enthalten und nicht allerlei Zusätze, die oft eh nichts bringen. Wer eine ideale Vorlage für WordPress sucht, sollte mal hier vorbeischauen. Weniger ist mehr!

WordPress wieder rasend schnell

Auf FastWP geht es immer, wirklich immer auch um die Performance von WordPress. Kein Plugin wird vorgestellt, ohne den Einfluss auf die Leistung zu erwähnen. Doch auch wenn ich mich über die Jahre hinweg auf WordPress Optimierung spezialisiert habe, so probiere ich, gerade auch für diesen Blog, natürlich jede Menge aus. Über das Jahr sammelt sich dann allerlei Schrott an und deshalb liebe ich den Frühjahrsputz so sehr. Weil er immer und bei jedem seine Wirkung entfaltet. Es gibt in 95 Prozent der Fälle immer eine Erweiterung, die über das Jahr gesehen kaum etwas gebracht hat und deaktiviert gehört. Es gibt immer Snippets, die toll klangen, dann aber wenig brachten. Es gibt einfach immer Müll in der Datenbank, egal wie sauber ihr auch arbeitet. Beim Frühjahrsputz kann man sich um all diese Dinge kümmern und WordPress so mal wieder richtig antreiben, eben porentief reinigen. Mir macht das viel Spaß, vor allem wenn ich danach die Ergebnisse sehe. Bei mir sind selbige zwar meist nur gering, bei Anfängern macht eine ordentliche Reinigung zum Teil aber richtig viel aus. Probiert es mal selbst und zwar nicht nur einmal, sondern ab jetzt jedes Jahr.

Christian Pust
WordPress & Onlinemarketing Experte mit über 15 Jahren Erfahrung. Entwickler & CEO von Trackboxx – der Google Analytics Alternative.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Das könnte dich auch interessieren

Inhaltsverzeichnis