WP Rocket 2.8: Eine Rakete bekommt Übergewicht!

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Version 2.8 ist endlich da

Soeben ist WP Rocket in der neuen Version 2.8 erschienen und die bringt vor allem neue Features mit sich, von denen ich ehrlich gesagt nicht so ganz überzeugt bin, weshalb ich unbedingt darüber schreiben wollte. Zum einen gibt es nun einen Cache-Preload via Wordpress Sitemap, zum anderen eine neue Funktion, zum optimieren der MySQL-Datenbank des CMS. Beides ist aber mit Vorsicht zu genießen. Das eine ist für Anfänger bedenklich, da es Ressourcen ohne Ende benötigt, das andere schlichtweg fragwürdig, weil es nicht in ein Caching Plugin gehört. Aber schauen wir uns die beiden Sachen mal im Detail an und finden heraus, ob die Rakete mit all dem Übergewicht überhaupt noch fliegen kann.

Cache-Preload integriert

Der Cache-Preload funktioniert im Grunde so, dass alle Seiten des Blogs bereits als Cache-Version generiert werden, um auch dem ersten Besucher die perfekte Performance zu garantieren. Normalerweise generiert sich der Cache nämlich erst beim ersten Aufruf, sodass der jeweils zweite Nutzer die entsprechend schnelle Version der Seite sieht, während der erste für die Generierung sorgt. Mehr zu dem Thema Wordpress Caching gibt es hier. Das Feature ist nicht neu, Plugins wie Comet Cache haben es schon lange Zeit mit an Board und nun eben auch WP Rocket. Es frisst Ressourcen, weil die Seiten abgerufen und generiert werden müssen und bringt wenig Vorteil, da es um 1 Prozent der Nutzer geht, nicht um die 99 Prozent, die eh schon den Cache sehen. Ich würde es an eurer Stelle daher nicht aktivieren, auch wenn der Intervall sich frei festlegen lässt, um den Server mit der Generierung nicht zu überfordern.

Datenbank-Optimierung

Die Sache mit der Datenbank-Optimierung gefällt mir übrigens gar nicht. WP Rocket wird damit überladen, denn für mich hat Datenbank-Optimierung nichts in einem Caching Plugin zu suchen. Während die Bildoptimierung des Entwicklers ausgelagert wird (Imagify), wird die Optimierung der Datenbank nun direkt in WP Rocket integriert. Für mich absolut unverständlich, weil es dort einfach nichts zu suchen hat. Das Thema ist nicht komplex, aber ich aktiviere dafür trotzdem lieber ein separates Plugin und deaktiviere es nach der Reinigung einmal im Monat wieder. Was hat aber die Datenbank-Optimierung in einem Caching Plugin zu suchen? Gar nichts und solche Sachen sehe ich einfach als Ballast, die eine schlanke Erweiterung früher oder später zerstören können. Wer einmal so etwas integriert, neigt nämlich dazu, immer mehr solcher Features zu integrieren, die mit der Hauptfunktion eigentlich nichts mehr zu tun haben. Bei WP Rocket wird das langsam immer mehr.

Rakete mit Übergewicht

Überladen trifft es bei WP Rocket daher recht gut, denn das Plugin mischt sich immer mehr dort ein, wo es nichts verloren hat. Es scheint kein Caching Plugin mehr zu sein, sondern ein Performance Plugin. Für mich macht genau das aber keinen Sinn, da der Fokus verloren geht. Plötzlich soll ich die Datenbank mit meinem Caching Plugin optimieren, die Bildoptimierung soll aber ausgelagert werden, während Emojis etc. sich nun auch via WP Rocket deaktivieren lassen, obwohl auch so etwas nichts mit Caching zu tun hat? Macht aus meiner Sicht keinen Sinn und ist auch nicht wünschenswert für den Nutzer. Ich behalte WP Rocket deshalb sehr genau im Auge, da ich meine Empfehlung in Zukunft eventuell zurückziehen möchte, wenn es so weiter geht und wenn sich das Caching Plugin tatsächlich immer mehr aufbläht und aufspielt. Dann ist die Rakete von damals, nämlich nur noch eine Rakete mit Übergewicht. Und Raketen mit Übergewicht fliegen nicht.

Christian Pust
WordPress & Onlinemarketing Experte mit über 15 Jahren Erfahrung. Entwickler & CEO von Trackboxx – der Google Analytics Alternative.

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